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Der Modigliani Skandal

1988 erschienen, aber im Original bereits 1976 unter dem Pseudonym "Zachary Stone" geschrieben, spielt wohl auch in den 70er Jahren, könnte allerdings auch heute spielen, 271 Seiten, als Bastei-Taschenbuch unter der Nummer 11675 für 9,90 DM erhältlich 

Aus dem Inhalt: Das Taxi hielt vor seinem Haus, und Julian bezahlte den Fahrer mit einer der  5-Pfund-Noten von dem Bündel, das er für den Mercesdes bekommen hatte. Während er auf die Eingangstür zuging, versuchte er verzweifelt, sich eine bessere Ausrede einfallen zu lassen. Vergeblich. 
Leise betrat er das Haus. Es war erst kurz nach elf, Sarah würde noch im Bett liegen. Geräuschlos betrat er das Wohnzimmer und setzte sich, streifte dann die Schuhe von den Füßen und lehnte sich zurück. 
Plötzlich krauste er die Stirn. Gleich beim Eintreten hatte er ein leises Geräusch vernommen, jedoch nicht weiter darauf geachtet. Jetzt lauschte er konzentriert, und die Furchen auf seiner Stirn vertieften sich. Was für ein Geräusch war das? 
Es war ein Komplex von Geräuschen, und er versuchte sie zu analysieren: das Rascheln von Bettwäsche, das dumpfe Ächzen von Sprungfedern - und Keuchen. All dies kam aus dem Scfhlafzimmer, und die Erklärung schien auf der Hand zu liegen: Sarah hatte einen Alptraum. Nun gut, er würde sie auf der Stelle wecken, damit sie ... aber dann glaubte er sich zu erinnern, daß er einmal gehört hatte, es sei nicht gut, Träumende plötzlich aus dem Schlaf zu reißen. Nun, für alle Fälle würde er einen kurzen Blick ins Schlafzimmer werfen. 
Er stieg die Treppe hinauf. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen. Er blickte hinein. 
Und blieb wie angewurzelt stehen, starrte mit offenem Mund. Sein Herz hämmerte wild. 
Sarah, auf dem Bett, lag auf der Seite, den Kopf weit zurückgebogen, das für gewöhnlich sorgfältig frisierte Haar strähnig klebend im schweißfeuchten Gesicht. Sie lag mit geschlossenen Augen, doch aus ihrem weit geöffneten Mund kam ein dumpfes, tierisches Stöhnen. 
Neben ihr lag ein Mann, sein Becken dicht an ihrem, in langsamen, sacht zuckendem Rythmus; ein stämmiger Mann mit kräftigem, schwarzbehaartem Körper. Sarah hatte ihre Schenkel gleichsam zum offenen Dreieck auseinandergespreizt, und der Mann, der immer tiefer in sie einzudringen schien, murmelte Obsönitäten, die deutlich genug zu verstehen waren. 
Auf dem Bett hinter Sarah war ein zweiter Mann. Er hatte blondes Haar, und sein weißes Gesicht war leicht fleckig. Seine Hüften und Sarahs Hinterteil fügten sich aneinander wie Löffel in einem Besteckkasten. Der Blonde krümmte einen Arm um Sarahs Körper und drückte ihre Brüste, eine nach den anderen. 
Nach einer Schocksekunde begann es Julian zu dämmern, daß die beiden Männer es gleichzeitig mit Sarah trieben, was nicht zuletzt den sonderbar langsamen wie zuckenden Rhythmus der drei Leiber erklärte.Er starrte entsetzt darauf. 
Der Blonde sah ihn und lachte glucksend. "Wir haben Publikum", sagte er mit hoher Stimme. 
.... 

(Seite 122/123) 

Copyright 1988 by Bastei Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co., Bergisch Gladbach 

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