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Die Säulen der Erde
1990 erschienen, aber im Original bereits 1989 geschrieben, spielt zwischen 1135 und 1174, 1151 Seiten, als Bastei-Taschenbuch unter der Nummer 11896 für 
19,90 DM erhältlich 
 

Aus dem Inhalt: Die schwere Steinplatte rührte sich nicht vom Fleck. Philip sah ein, daß er mehr Helfer hätte mitnehmen müssen. Er hatte einfach nicht gründlich nachgedacht. Zurücklaufen und Hilfe holen konnte er jetzt nicht mehr, denn es stand zu befürchten, daß das Querschiff in Kürze nicht mehr passierbar war. Aber wir können doch die Gebeine des Heilgen nicht hierlassen, dachte er. Über kurz oder lang wird ein Balken auf das Grabmal stürzen und die Steinplatte zerschmettern, danach fängt der Holzsarg Feuer, und der Wind wird die Asche in alle Himmelsrichtungen zerstreuen ... ein furchtbares Sakrileg und ein entsetzlicher Verlust für die Kathedrale. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er ging um das Grabmal herum und winkte Regimus zu sich. Er kniete nieder und stemmte beide Hände unter das überstehende Ende der Steinplatte. Regimus tat es ihm nach, und mit vereinten Kräften gelang es den Männern, die Platte anzuheben. Schließlich konnten sie sich zunächst auf die Knie und dann auf die Füsse erheben. Die Grabplatte stand senkrecht. Ein letzter Stoß, und sie überschlug sich, polterte auf der anderen Seite auf den Boden und brach in zwei Teile. 
Philip warf einen Blick in den offenen Sarkophag. Der äußere Zustand ließ nichts zu wünschen übrig. Das Holz wirkte fest, die eisernen Haltegriffe waren nur oberflächlich etwas angelaufen. Philip beugte sich hinein und packte zu, Regimus tat das gleiche auf der gegenüberliegenden Seite. Es gelang ihnen, den Sarg ein paar Zoll weit anzuheben, doch war er wesentlich schwerer, als Philip erwartet hatte. Regimus ließ los, und der Sarg fiel zurück. 
"Ich kann das nicht", sagte er. "ich bin älter als Ihr." Philip verkniff sich eine ärgerliche Bemerkung. Wahrscheinlich war der Sarg mit Blei ausgeschlagen. "Komm rüber!" rief er Regimus zu. "Wir versuchen, ihn aufzustellen!" 
Gemeinsam fiel ihnen das Anheben des einen Endes verhältnismäßig leicht. Als der Sarg aufrecht stand, hielten sie kurz inne und verschnauften. Philip merkte erst jetzt, daß das Fußende nach oben zeigte - der Heilige stand also auf dem Kopf. 
... 

(S. 289) 

Copyright 1990 by Bastei Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co., Bergisch Gladbach

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